AG-INHALT: davor und danach und manchmal während          
    [konkretisierung1|erste idee] Herbst 1997: Archivarius kommt endlich nach Berlin, um mit Translatorius "kreative Abende" zu organisieren. Am 06. August 1998 werden bei einem Treffen mit Frau Diana D. und Pressfleisch härtere Seiten aufgezogen: Ein Konzept soll her. Und zwar sofort.

[konkretisierung2|erstes konzept] 12. August 1998: Bei anti-allergenem Essen und Frau Diana D. bringt Archivarius einen Artikel über Michael Joyce und seine Version des Hyptertextes ('Klickeratur') ins Gespräch. Das ursprüngliche Konzept verändert sich merklich.

[konkretisierung2|erste mitteilung] Archivarius' Enthusiasmus blüht noch in derselben Nacht auf. Er schreibt eine E-mail an den elektronischen Teilnehmer Elektronuss und fasst die ersten Ergebnisse zusammen:
'...die idee ist folgende: 1. einen ausgangspunkt schaffen, damit der einstieg leichter faellt, und die sache nicht in boese willkuerlichkeit abtriftet. [es geht um's Ausgangsmaterial, von 'gruppenfremd'-erzeugtem Material, das in den Pool der Texte geworfen wird] [...]
2. das weitermachen; eine/zwei wochen hat nun jede[r] zeit, etwas mit dem sammelsurium anzustellen, sie/er kann eine oder auch mehrere sachen bearbeiten [...] alles zaehlt: schreiben, malen photographieren, usw [....] ein beispiel koennte sein: ich lese einen text, den jemand anderes in die runde geworfen hat, und dabei kommt mir bei einem wort, satz, abschnitt eine assoziation [....] hier klinke ich mich ein, und schreibe den text weiter im hinblick auf dieses thema [kann auch ein theoretischer text sein]. diese, meine produktion bringe ich zum naechsten treffen mit, und gebe jeder/jedem davon ein exemplar. da dies alle tun, gibt es also bei diesem treffen mindestens doppelt so viele 'rohstoffe' als beim ersten treffen.
3. exponentiale moeglichkeiten: ich kann mir nun aussuchen, ob ich an dem bereits gewaehlten punkt weiterarbeite, ob ich einen zweiten hinzunehme, oder ganz woanders weitermache. ausserdem hat moeglicherweise jemand etwas zu meinem beitrag geleistet, und so kann ich wiederum auch darauf reagieren, oder auch nicht. die reaktionskette nimmt kein ende. es gibt reaktionen auf reaktionen auf reaktionen. und weil alles aber auch immer schoen festgehalten wird , laesst sich immer wieder auch auf 'urspruengliches' material zurueckgreifen, das [...] sich jetzt einflechten laesst in diesen prozess, der unterdessen weitergegangen ist und dadurch irgendwohin gefuehrt hat, wo alle sachen wieder neue plaetze bekommen koennen.
4. und daraus wird dann irgendwann etwas ziemlich grosses, verflochtenes und sich immer wieder neu produzierendes.
5. und das fanden wir alle ziemlich gut.
[..] 'hyperfiktionen' sind interaktive erzaehlungen mit verzweigten handlungsstraengen, die sich ueber das anklicken einzelner, jedoch nicht als link[s] gekennzeichneter, und also allein 'intuitiv zu erahnender worte' ergeben. der text, immer wieder neu kombinierbar, wird damit vom leser selbst erschlossen, und hat kein 'wirkliches' ende. der vorgang wird als déjà-lu bezeichnet, weil die entscheidung des lesers, welches wort er anklickt [wobei es natuerlich auch sein kann, das er ein wort erwischt, das kein 'tor' zur naechsten seite ist] von seinen erfahrungen und erinnerungen abhaengt. [...]'

[konkretisierung2|beschluss] So geschieht es.

[erstes treffen|anfangsmaterialien] 26. August 1998: Die erste offizielle Sitzung findet mit Pressfleisch, Frau Diana D., Archivarius, Translatorius und Haifischfilet statt.

[zweites treffen|erste texte] 06. Oktober 1998: Ab jetzt gibt es Protokolle (siehe die einzelnen Staffeln).

[klimax|verfall] Jahreswende 1998/99: Es gibt Ärger. Gewisse Animositäten zwischen den Teilnehmern und traumatische Erlebnisse um die 10. Sitzung sprengen die Gruppe. Zuvor noch arbeiten Archivarius und der elektronische Teilnehmer Elektronuss an einem Layout für ein Printmedium.

[pause|ausflüge] 1999: Die Gruppe verläuft sich in therapeutischen Ausflügen und anderen Ausfällen.

[wiederkontakt|wiederbelebung] 1999 - 2000: Archivarius und Translatorius machen erste Gruppenwiederbelebungsversuche. Archivarius verschickt wöchentliche, vorsorglich im Konjunktiv gehaltene Rundmails. Die Rundmails werden im Konjunktiv aufgenommen, es passiert nichts. ag-Sympathisantin Susanne W. und Translatorius beginnen, Texte zu korrigieren, der Bürgermeister sagt ein Bürgermeistervorwort zu, Texte gehen in Koordinatorius' Datendschungel verloren, Mails versickern ungelesen in Frau Dianas D.'s Account. Elektronuss schickt Korrekturen zurück, Mitglieder verschwinden. Archivarius frickelt tonnenweise Material und Dummies zusammen. Die Pläne zur Printpublikation verlagern sich ins Netz. Die ersten Htmls werden unter Anleitung von DJ Bleed geschrieben. Obwohl sich das Netz als das geeignetere Medium entpuppt, glaubt niemand der Beteiligten wirklich an 'Access For All'. Die Arbeit an einem Printmedium wird erneut aufgenommen, neue Kontakte geknüpft, Mitglieder tauchen wieder auf.
ag inhalt lebt!